Intuitive Bewegung – was ist denn das? Es ist nicht leicht regelmäßige Bewegung anzustreben, wenn keine gesunde Beziehung zum Thema Bewegung aufgebaut ist. Freude an der Bewegung zu finden und vom „Ich muss heute noch…“ zum „Heute freue ich mich auf…“ zu finden, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Erfahre in diesem Artikel wie du durch eine intuitive & achtsame Bewegung deine Gesundheit fördern kannst.
Intuitiv sein … wie geht das eigentlich?
Um intuitive Bewegung zu erklären, muss man zunächst einmal den Begriff intuitiv oder Intuition erklären. Intuition wird auch mit Empfindung umschrieben oder als Fähigkeit, im weitesten Sinne des Wortes Entscheidungen zu treffen, ohne bewusst darüber nachdenken zu müssen. Handelt ein Mensch also aus einer Intuition heraus, hat er darüber nicht lange nachgedacht, sondern empfindet diese Handlung als richtig. Handelt es sich dabei um eine Aktivität, spricht man von intuitiver Bewegung.
Was wir ab einem bestimmten Alter völlig normal und selbstverständlich empfinden – gehen, greifen, drehen etc. – müssen Kleinkinder mühsam lernen. Das heißt somit, dass die intuitive Bewegung erst eingelernt werden muss, dann regelmäßig durchgeführt werden soll und es auch Zeit braucht, um diese neuen Muster zu festigen.
Warum ist Intuition wichtig?
Unser Leben wird zunehmend hektischer, dies fällt mir besonders in der Großstadt auf. Der Alltag ist bei vielen geprägt von zahlreichen Terminen, die Arbeit wird unter Zeitdruck vollendet und daraus resultiert Stress. Dieser Stress wirkt sich vielseitig auf unseren Körper aus, oft gibt er uns Signale, welche jedoch häufig nicht sofort bemerkt oder auch nicht ernst genommen werden. Viele merken es oft zu spät, wenn sie an ihre Grenzen gestoßen sind und vielen fällt es sehr schwer diese einzusehen.
Aus diesem Stressverhalten resultieren häufig eine falsche, ungesunde Ernährungsweise, kaum Bewegung und wenige Entspannungsmomente, die uns wiederum Kraft geben würden. Findet sich keine Zeit diese Handlungen und Taten umzusetzen, kommt es über kurz oder lang zu ungewollten Erscheinungen psychischer oder physischer Natur. Dies kann sehr gut am Beispiel Nackenverspannungen veranschaulicht werden, in sehr vielen Berufen ist der Schreibtisch ein Platz, wo wir den Großteil unseres Tages verbringen. Noch dazu sind die typische "Smartphoneposition", mangelnde Bewegung sowie ein Abend liegend auf der Couch weitere Faktoren, die unsere Nackengesundheit nicht wirklich fördern. Bereits durch kleine Veränderungen kann der Weg in eine gesündere Richtung gestartet werden.
Welche Maßnahmen unterstützen eine intuitive Bewegung?
Erstmal ist es wichtig, dass du dir überlegst welche Aktivität dir Spaß macht oder welche du früher gerne ausgeübt hast.
- Beobachte dich selbst, wie wirkt sich diese Bewegung auf dich aus?
- Dokumentiere schriftlich, ähnlich einem Tagebuch, wie es dir damit geht – welche Gefühle entstehen vor/während/nach der Aktivität?
- Entwickeln sich daraus positive Assoziationen? Versuche daran festzuhalten und diese Bilder immer wieder hervorzurufen.
- Entwickeln sich daraus negative Assoziationen? Sei nicht enttäuscht, du bist am richtigen Weg – experimentiere verschiedene Arten der Bewegung aus:
>> drinnen oder draußen <<
>> allein oder in der Gruppe <<
>> rhythmisch oder statisch <<
>> Kraft- oder Ausdauersport <<
Vielleicht findest du über diesen Weg zu deinem Lieblingssport?!
Alltagsbewegung mit Genuss
Auch die beliebt und berüchtigte Alltagsbewegung verhilft zu mehr Aktivität und Lebensqualität, versuche ohne Krampf den Anteil an Bewegung im Alltag zu erhöhen:
· Schau kurz beim Kollegen oder der Kollegin vorbei, um eine Frage direkt zu klären
· Nutze die Treppen statt Lift und Rolltreppe
· Steige eine Haltestelle früher aus um noch Luft zu schnappen
· Spaziere während einem Onlinemeeting oder Telefonat durch das Zimmer
· Gestalte deinen Arbeitsplatz individuell
· Freue dich über einen abgelegenen Parkplatz
· Gehe die Wasserflasche bewusst auffüllen
· Erhole dich vom Sitzen durch bewusste Bewegungsübungen
· Organisiere deinen Arbeitsraum mit mehr Schritten – Drucker nicht griffbereit
· Höre Musik und strecke dich/mach dich groß
· Mach ein paar Schritte Richtung Fenster und beflute den Raum mit frischer Luft
· Wechsle deine Sitzposition ab: Sitz- & Stehschreibtisch, Sitzkissen
· Springe Hampelmänner für fünf Minuten
PRAXIS
Um nochmals auf die zuvor erwähnten Nackenverspannungen zurückzukommen, wichtig ist natürlich die Ursache dafür abzuklären und ob darunter medizinische Aspekte zu finden sind. Wenn anatomisch alles in Ordnung ist, kann es auch an einer einseitigen Haltung oder an fehlender Aktivität und Muskulatur liegen.
Hier findest du Inspirationen für einfache Übungen für den (Büro)-Alltag:
- Nackenübungen (Dehnung/Stärkung, seitlich & nach vorne gerichtet)
- Mobilisation (Aufstehen vom Sessel, Arme kreisen, tief durchatmen, hinsetzen, wiederholen)
- Venenpumpe aktivieren (Sitzend am Gymnastikball, Zehenspitzen zu und weg von den Füßen bewegen)
- Brust öffnen (Stehend, Arme auf Schulterhöhe heben, Handflächen zeigen nach vorne und Arme wippen leicht nach hinten)
- Rückenstrecker (gerader Stand, mach dich so groß wie möglich, strecke abwechselnd linke und rechte Hand nach oben, zusätzlich eine Gleichgewichtsübung, wenn auf den Zehenspitzen durchgeführt)
Diese fünf Übungen kannst du täglich mehrmals durchführen und nach ein paar Wochen abwechseln oder auch steigern. Sie eignen sich hervorragend für die Pausengestaltung in der Arbeit und somit als Aktivator für dein Gehirn. Öffne davor das Fenster und kombiniere die frische Luft als Unterstützung für einen Sauerstoff-Boost.
Aufgrund meiner Ausbildung zur Diplomierten Fitness- und Gesundheitstrainerin stehe ich neben der Ernährung auch für Bewegungsempfehlungen und Praxistrainings zur Verfügung. Für weitere Übungen oder eine genauere Anleitung kontaktiere mich gerne.
Gutes Gelingen wünscht
Carina
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